Surf-Foiling-DNA...

AK Phazer im Wing Surfers Test

AK Durable Supply Co., wie die südafrikanische Brand, die zum Mutterkonzern Starboard gehört, mit vollem Namen heißt, schickt mit dem Phazer einen schmalen und gestreckten Shape ins Rennen. Die Idee dahinter: Egal ob Wing- oder Surf-Foiling, er soll beides abdecken. Im Heck sitzt mit dem Surf Foil 1300 ein Low-Aspect-Flügel mit relativ viel Profil auf einem 80 Zentimeter langen Alu-Mast. Damit können die Jungs vom Kap ihre Liebe fürs Surf Foiling nicht verbergen. Wie funktioniert das Set-up mit dem Wing? 

  • leicht
  • wendig
  • Wave-Foilen ohne Wing 
  • braucht etwas mehr Wind
  • Rails verschneiden etwas beim Touchdown

An Land

Eher minimalistisch angehaucht präsentiert sich das sauber verarbeitete, in Mattgrau und Zyan gehaltene Board. Bei einer Länge von 165 Zentimetern und einer Breite von 62 Zentimetern hat es gerade mal 65 Liter Volumen. Zum Vergleich: Unser kürzester Testkandidat, der X-Winger von JP, ist 30 Zentimeter kürzer und vier Zentimeter breiter, hat aber zehn Liter mehr Volumen spendiert bekommen. Entsprechend lang gestreckt und „surfboardmäßig“ mit der breitesten Stelle im vorderen Drittel ist der eher konventionelle Shape des Phazer. Das Deck ist leicht konkav gehalten. Die Fußschlaufen kann man vorne entweder seitlich oder gerade montieren. Wer vorne zwei Schlaufen fahren möchte, sollte sich eine längere Schraube besorgen: Die mittlere Plug-Reihe sitzt sehr eng beieinander, sodass man die inneren Schlaufen übereinander montieren muss. Beeindruckend ist das geringe Gewicht, mit 5,0 Kilogramm gehört das Phazer zu den absoluten Fliegengewichten im Testfeld. Die zwei US-Boxen zur Befestigung des Foils befinden sich ähnlich wie bei F-One eher weiter weg vom Heck. Auffällig ist die sehr lange, gestreckte, leicht doppelkonkave Rocker-Linie im Unterwasserschiff mit einem leichten Nose-Kick im Bug. Im Heck sorgt ein Kick-Tail für einen sauberen Abriss und hilft dabei, das Board beim Start schneller aus dem Wasser zu bekommen. 

AK Phazer Board Test
Das AK Phazer ist für den Einsatz Einsatz in der Welle zugeschnitten.

Auf dem Wasser

Zusammen mit dem Comet SW von Takoon  fliegt das 65-Liter-Phazer an der unteren Volumengrenze im Testfeld. Mit entsprechend viel Respekt gingen wir an die ersten Start­versuche. Doch ganz so kompliziert und kippelig wie erwartet ist es dann doch nicht. Hat man erst mal die richtige Position zum Knien gefunden, kann man auch als geübter 80-Kilo-Fahrer mit stetigem Druck im Wing relativ entspannt ins Stehen kommen. Wichtig ist natürlich – aber da unterscheidet es sich nicht von anderen Boards dieser Größe –, dass man sein Gewicht mittig übers Board bringt. Mit unserem 1.600er-High-Aspect-Vergleichsfoil spielen die lange Gleitfläche im Unterwasserschiff und das geringe Gewicht des Boards ihre Vorteile voll aus. Leicht abfallen, dann etwas anpumpen, schon hat man die passende Take­off-Geschwindigkeit erreicht. In der Flugphase steht man entspannt und locker auf dem leicht konkaven Deck. Bei Touchdowns kommt die Nase schnell wieder hoch, es sei denn, man kommt etwas schräg aufs Wasser. Da tauchen dann die dünneren Kanten gerne etwas ein und man muss schon konzentriert agieren, will man nicht unfreiwillig einen Sturzflug hinlegen. Hier machen es einem Boards mit mehr Rocker und dickeren Rails wie etwa das Vayu Flyer leichter, die Kontrolle zu behalten. Aufgrund seines geringen Gewichts ist das Phazer zum Springen schnell aus dem Wasser zu be­kom­men und hängt gut an den Füßen. Für absolute Freestyle-Cracks dürfte die Nase kürzer und voluminöser sein, damit man in Spins besser drehen kann und bei den Landungen leichter wieder hochpoppt. Mit dem AK Surf Foil im Heck braucht man trotz der langen Gleitfläche etwas mehr Druck im Wing, um aufs Foil zu kommen. Dafür startet der Flügel sehr kontrolliert aus dem Wasser. Wie vermutet liegen die Stärken des Foil-Set-ups eher in Manövern und in der Welle, weniger auf High Speed und Durchgleiten. Es dreht sehr harmonisch und lässt sich auf der Welle ohne Wing sehr gut und eng in die Turns führen. Dabei dürfen die Wellen gerne etwas mehr Kraft mitbringen als ein kleiner Ostsee-Wind­swell. Das ganze Set-up reagiert direkt auf Steuerimpulse und bietet viel ­Kontrolle.

Für Wen

Die Eier legende Wollmilchsau ist auch den Jungs von AK nicht ganz gelungen. Wer aber neben Wing Foiling gerne auch zum Prone Foiling in die Welle gehen möchte, hat mit dem Phazer sicher genau das richtige Board dabei. Wer in erster Linie Wingfoilen im Fokus hat, und das nicht nur in der Welle, sollte sich auf jeden Fall noch einen leistungsstärkeren Flügel zulegen. Dann kann der Kleine vom Kap mit der passenden Technik auch auf Flachwasser viel Spaß bringen. 

Testnoten

Testnoten AK Phazer
AK Surf Foil 1300
AK Surf Foil 1300
AK Phazer Frontansicht
AK Phazer Unterwasserschiff

Specs & Facts

BOARD: AK Phazer 5´4″

Bauweise: Reflex Carbon

Volumen: 65 Liter

Länge/Breite: 165 / 62 cm

Gewicht*: 5,0 kg

Preis: 1.299 EUR

*Messwerte der Redaktion

FOIL: Surf Foil 1300

Frontwing: 1.300 cm2

Backwing: 260 cm2

Fuselage: Stealth Alu 80 cm

Gewicht*: 4,3 kg

Preis: 1.149 EUR