The Black pearl is back

Naish S25 Wingsurfer Unterseite

Bei Captain Sparrow wäre es Liebe auf den ersten Blick, kommt die schwarze Limited Edition des S25, der Nachfolger des Wingsurfer, doch in bestem Piratendesign daher. Und wie ein alter Seebär spielt der Naish-Wing seine Stärken robuste Verarbeitung, gute High-Wind-Kontrolle und Speed am besten dann aus, wenn es ruppiger wird oder die Startplätze rauer. Im unteren Windbereich oder an böigen Tagen ist er trotz 4.6 Quadratmetern Größe aber eher auf den hinteren Ankerplätzen des Testfelds zu finden.

  • Endgeschwindigkeit
  • sehr robust
  • gute Fenster
  • Gewicht
  • unruhig im unterem Windbereich
  • Anpumpen bei wenig Wind

An Land

Viele können sich sicher noch gut an die Bilder mit King Robby an den Griffen des ersten Wingsurfer in den sozialen Medien erinnern, die im Sommer 2019 aus Hawaii zu uns rüber­schwappten. Das war etwas komplett Neues, geil! Wo kann man das machen, wie geht das? Und: Nur eine Größe für alle Bedingungen hieß es damals. Na ja, das hat sich schnell relativiert, als aus dem Spielzeug ein echter Sport geworden ist, der von zwei bis neun Windstärken ausgeübt wird. Nun liegt die zweite Version als Limited Edition vor uns und sie sticht zwischen allen anderen Wings sowohl optisch wie auch vom Shape sofort ins Auge. Hoho, freut sich der Pirat in uns: Knallorange auf Schwarz und das Lächeln von Robbys typischem Jolly-Roger-Piratenschädel. Erster großer Unterschied zum Vorgänger: Er hat Fenster bekommen und zwar welche, die auch tief genug reichen, um Sicht nach Lee zu geben. Die sehr robuste Verarbeitung mit vielen Verstärkungen wie Kevlar an den Tips und an der Leading Edge und dickes Fenster­material sorgen dafür, dass auch Einsätze auf dem Skate- oder Snowboard kein Kanonenfutter aus ihm machen. Gut bestückt ist der S25 zudem, was die Griffe angeht: Sieben an der Strut und noch mal drei an der Fronttube, das ist absoluter Rekord. Da kann man eigentlich nicht danebengreifen, hat aber vor allem am Anfang auch die Qual der Wahl. Verstärkungen und Griffe gehen auf der Waage natürlich nicht spurlos an der Anzeige vorbei. Beim Ventil setzt Naish auf das gleiche System wie bei den meisten auf dem Markt erhältlichen I-SUPs. Da kann sich der ein oder andere eine neue Pumpe sparen. 9 psi Druck machen den eher kompakt und breiter gehaltenen Wing recht steif. Etwas mehr Profil als im Vorjahr soll gute Angleitpower generieren. Im Vergleich zu seinen Mitstreitern macht er am Strand ganz ohne Wind allerdings eine schlappe Figur. Tuchspannung? Fehlanzeige!

Naish S25 Wingsurfer in Aktion

Auf dem Wasser

Die da, die oder doch vielleicht eher diese hier? Nach den ersten Schlägen hat das Schlaufenroulette ein Ende und man findet seine Lieblinge. Zwei, drei Griffe weniger, dafür dann etwas breiter – für große Hände sind die Schlaufen ganz schön knapp zusammengenäht – würden es auch tun. Bei der Konkurrenz wie Gaastra, Duotone oder Ensis mit gerade mal drei Griffschlaufen funktioniert das Ganze deutlich intuitiver. Im unteren Windbereich sollte man auf jeden Fall den Ausguck gut besetzt halten und auf Böen achten. Die fehlende Vorspannung und das Plus an Gewicht machen den Naish bei wenig Wind nervös und sensibel. Das gilt vor allem beim Dümpeln und Anpumpen, aber auch während der Fahrt. Da fällt das Profil, wenn der Wind abnimmt, durch die fehlende Vorspannung häufig ein. Das ist neben dem höheren Gewicht auch der Grund dafür, wa­rum einem bei der Halse schnell mal das Heck absackt. Nimmt der Wind zu, kann man mit dem Naish S25 bei passender Fahrtechnik dagegen ordentlich Gas geben. Man fliegt ihn dafür generell etwas tiefer als den Rest unserer Mitstreiter in der Testtruppe und etwas weiter vor sich. So eingelockt zieht einen das etwas weiter hinten liegende Profil absolut mitreißend übers Wasser. Beim Wellenabreiten benimmt er sich ganz ähnlich wie in den Manövern: Bei wenig Wind sackt schnell mal der hintere Teil ab, bei mehr Wind liegt er ruhig in der Hand und lässt sich zwar nicht spielerisch, aber sehr kontrolliert mitführen.

Für Wen

Gestandene Seebären, die nix gegen raues Wetter haben und einen gut belüfteten Spot ihren Heimathafen nennen, sollten beim Naish ankern. Auch wer gerne das Terrain wechselt und auf Asphalt oder im Schnee seinen Wing einsetzen möchte, kann mit dem robusten Wing Spaß haben, ohne allzu viel Vorsicht walten lassen zu müssen. Für frühes Angleiten und leichtes Manöverhandling gibt es allerdings modernere „Schiffe“ in der Testflotte.

Testnoten

Naish S25 Wingsurfer Testnoten
Naish S25 Wingsurfer Vorderse
Naish S25 Wingsurfer Oberseite
Naish S25 Wingsurfer Unterseite

Specs & Facts

Wing: Naish S25 Wingsurfer

Testgröße: 4.6 qm

Weitere Größen: 2.8, 3.6, 5.3, 6.0, 7.2 qm

Preis: 799 Euro

Wing Span*: 2,98 m

Strut*: 1,82 m

Gewicht*: 2,65 kg

Griffe: LE: 3, Strut: 10

Fenster: ja

Lieferumfang: Reparatur-Set, Leash

Leash: ja, PU-Surf-Leash mit Klett

Kammersystem: eine Luftkammer mit SUP-Ventil

 

*Messwerte der Redaktion

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